Homosoziale Reproduktion oder auch
das Erfolgsprinzip Ähnlichkeit
Die heutigen Führungskräfte gehören mehrheitlich den Generationen Baby-Boomer und der älteren Gen X an. Diese Führungskräfte waren mit ihrem Führungsstil und ihrer Marktorientierung über Jahre und Jahrzehnte hinweg erfolgreich. Doch nun kommt eine mutige, sprachfähige und wenig leidensfähige Generation in die Unternehmen und fordert ein Umdenken ein. Das ist eine kulturelle Frage, keine Recruiting-taktische! Deshalb muss man zuerst die Frage stellen:
Sind wir der “Employer of choice” für die Bewerberinnen und Bewerber, die auch unsere Kunden einstellen würden?
Das Erfolgsprinzip Ähnlichkeit bei der Personalauswahl mit reinem Blick auf Gemeinsamkeiten und Biografie ist heute schon dysfunktional. Eine Rekrutierung nach Potenzial und Talent mit größtmöglicher Offenheit für Vielfalt ist ein strategischer Imperativ für jede Personalpolitik der deutschen Unternehmen! Und doch ist in vielen Situationen die Sichtweise der Generationen seniorer Führungskräfte Kern des Dilemmas zwischen Recruiting und Fachbereich. Wenn das Business nach dem Erfolgsprinzip “Ähnlichkeit” selektiert, siehe auch Übertragungseffekte/Partizipationseffekte – vom Mini-Me über Spill-over zu Halo-Effekten und Unconscious Bias, und wir HRler doch den Blick auf Potenzial, Talent und Performance-Wahrscheinlichkeit der Kandidaten schauen, liegen eben leider Welten dazwischen. Und genau das macht die Quotierung und das Generieren von Vielfalt in den Unternehmen so schwierig. Die Quote allein wird wenig bieten, maximal Kosmetik. Eine Überzeugung für einen nachhaltigen Kulturwandel wird die Quotierung nicht erwirken.
Deshalb bildlich gesprochen: Pinguine rekrutieren Pinguine!
Beste Grüße
Marcus Reif
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