Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

Und immer wieder eine gern gestellte Frage zum Dresscode: was zieh ich an. Zum Bewerbungsgespräch, zum Termin mit einem Kunden, zum Termin mit dem Vorstand oder der Geschäftsführung, zum Termin mit einem Lieferanten. Bei allen Anlässen kommt es darauf an, einen guten Eindruck zu hinterlassen – und für den gibt es bekanntlich keine zweite Chance! Guter Rat ist teuer. Ich versuche mal, hier einige Fakten darzulegen. Denn eins ist sicher: man kann nicht nicht wirken! Kleidung ist nonverbale Kommunikation und ein wesentlicher Bestandteil des ersten Eindrucks. Also eine gute Gelegenheit, sich über Grundsätze der eigenen Garderobe ein paar Gedanken zu machen.

Im Übrigen bin ich ein entschiedener Gegner des Casual-Fridays. Der wurde mit der New-Economy 2001 zu Grabe getragen. Und nur, weil man in Jeans und Poloshirt ins Büro kommt, ändert sich die People-Agenda/Personalpolitik des Unternehmens nicht ;)

man kann nicht nicht wirken! Kleidung ist nonverbale Kommunikation

So, mal zur Garderobe. Folgende Kategorien gibt es. Sicherlich sehen manche Ratgeber noch einige mehr vor, ich will es mal dabei belassen.

Dresscodes

  • Business
    • Business (hochoffiziell)
    • Business (offiziell)
  • Business-Casual
    • Business-Casual
    • Business-Attire
  • Casual

Business

Der Dresscode Business sollte der Standard sein im täglichen Büroleben. Die Unterscheidung zwischen hochoffiziell und offiziell zeigt auf, wie man den verschiedenen Hierarchiestufen im Unternehmen stilsicher gegenüber tritt.

Hochoffiziell: Das ist der passende Dresscode für geschäftliche Anlässe mit hohen Führungsebenen oder im Umgang damit. Ein dunkler Anzug mit Weste, Hemd, Krawatte und gepflegten Lederschuhen sind hier angebracht. Nadelstreifen sind sicherlich schmückend. Bei einer Abendveranstaltung darf der Anzug auch schwarz sein. Auf gar keinen Fall helle Anzüge oder ohne Krawatte, über Rollkragenpullover oder Button-down-Hemd brauchen wir nicht sprechen. Dies ist unüblich und verstößt gegen die Etikette. Der Anlass erwartet klassische Eleganz.

Offiziell: Der richtige Anlass für diesen Dresscode ist der übliche Alltag in mittleren und höheren Führungsebenen. Man wird nicht unangenehm überrascht, selbst wenn spontane Termine reinkommen, zu denen man evtl. unpassend hätte gekleidet sein können. Ein dunkler Anzug mit Weste, Hemd, Krawatte und gepflegten Lederschuhen sind hier ebenso angebracht. Der Anzug kann neben den üblichen dunklen Farben auch grau oder braun sein. Natürlich gilt hier, dass die Schuhe und der Gürtel farblich aufeinander abgestimmt sind. Nadelstreifen, farbige Krawatten sowie gemusterte oder gestreifte Hemden sind erlaubt. Achten Sie auf eine dezente Kombination, sonst wirkt Ihre Garderobe schnell überladen. Die Regel lautet: Nie mehr als zwei Muster gleichzeitig tragen.

Business-Casual

Business-Casual: Anlässe findet man sicherlich genug, ob nun ein internes Meeting oder eine Entertainment-Veranstaltung im Rahmen eines Meetings – Business-Casual greift immer dann, wenn der formale Rahmen den offiziellen oder hochoffiziellen Dresscode nicht erfordert. Dieser Dresscode scheint zwar eher wie ein Freizeit-Look, jedoch gehören explizit Jeans, Shorts und Sneakers nicht dazu. Ein legerer Anzug, kombiniert mit einem formellen Hemd oder Polohemd sowie farbige Oberhemden sind in Ordnung. Auch die Kombi mit einem Pullunder oder einem Merino-Wolle-Pullover sind in Ordnung.

Business-Attire: ist die Zwischenform zwischen offiziell und Business-Casual. Hier geht es um einen geschäftlichen Tag, der außerhalb der eigenen Geschäftsräume mit z. B. Kunden verbracht wird. Erwartet wird ein dunkler Anzug (meist dunkelgrau, anthrazit oder dunkelblau) mit Hemd, Krawatte und schlichten Schuhen. Jeans oder Freizeitkleidung bleibt im Schrank.

Casual

Wer glaubt, nun wird die Erklärung einfach, der irrt. Gerade beim Dresscode Casual kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Feiert die Oma ihren 70. Geburtstag, kommt man wohl an einem Jackett mit Baumwollhose oder Chino nicht vorbei. Feiert ihr Chef eine Gartenparty, reicht wohl eine Chino, braune Schuhe, Poloshirt und Sommer-Sakko. Casual erlaubt eine größere Vielfalt an Farben und Variationen. Dennoch muss man auch hier stilsicher sein!

An dieser Stelle mache ich gerne mal kostenfreie Werbung für Charles Tyrwhitt und erlaube mir, dieses Bild hier zu verwenden. Wer Interesse hat, klick auf www.ctshirts.de – bei Charles Tyrwhitt gibt es wirklich empfehlenswerte Hemden und Krawatten. Kaufe gerne dort.

Der Anzug

Schurwolle und edlere Wollsorten sind weiterhin das einzig wahre. Viel Kunststoffe als Anteil im Anzug verleihen ihm zwar einen Glanz, der wirkt bei Kennern jedoch eher billig. Und man schwitzt in Anzügen mit einem Polyester-Anteil, weil die Atmung durch die Stofflagen erschwert wird.

Schurwolle hat den weiteren großen Vorteil, dass sie wenig knittert. Sie ist strapazierfähig und atmungsaktiv. Auf jeden Fall eine gute Empfehlung. Für einen Sommeranzug empfehle ich Stoffe mit einem Gewicht von 210-280 g/m Stoff. Winteranzüge werden gerne rund 100 g/m schwerer empfohlen. Glaube nicht, dass man hier so kausal unterscheiden sollte. Ein guter Anzug lässt sich im Sommer wie Winter tragen. Super 120 oder Super 150 ff. sind extrem hoch gezwirnte Garne, die sehr hochwertig sind, dafür natürlich etwas teurer. Man sieht es aber den Anzügen an.

Zur Grundausstattung sollte man die klassischen Anzüge haben, aber gerne auch auf die Mode ein Auge legen. Aktuell sind einreihige Zweiknopfmodelle angesagt, die Hose ohne Bundfalte und Saum. Paspeltaschen lösen immer mehr die Einschübe ab. Läuft man gerade mit dem Gegenteil rum, wirkt das bei einem gut geschnittenen Anzug – vielleicht sogar maßgeschneidert – zeitlos, aber etwas modemuffig.

Der dunkelblaue Anzug wird mit Autorität verbunden. Der Dunkelblaue wird mit diesen Adjektiven verbunden: kompetent, zuverlässig, ordentlich, beständig, konservativ, übermäßig tugendhaft, langweilig.

Der graue Anzug wirkt seriös, ausgewogen, geradlinig und wird mit den Adjektiven unverbindlich, unbestimmt und gleichgültig verbunden.

Der schwarze Anzug wirkt feierlich, stark, geheimnisvoll, würdevoll, distanziert und wird mit den Adjektiven düster, reserviert, leblos und abweisend verbunden.

Hemden

Muster: Das weiße oder das bleu-farbene Hemd sind zeitlos und gehören in unterschiedlichen Ausprägungen in jeden Kleiderschrank. Bei Musterung, wie Bengal-Streifen, Karo oder Misch-Muster, ist Zurückhaltung angebracht. Klassisch-moderne einfarbige Hemden sind Business, Bengal- und Karomuster eher Business-Casual.

Kragen: Mit dem klassischen Kent-Kragen oder dem Haifisch-Kragen liegt man immer gut im Trend. Der Button-Down-Kragen eignet sich nicht für den Anzug und Krawatte.

Manschette: Die Umschlagmanschette ist sicherlich ein zeitloser Klassiker und empfiehlt den Herrn mit Stil. Natürlich ist die einfach geknöpfte Manschette völlig in Ordnung.

An den Schuhen erkennt man Gentlemen!

Schuhe

Bei den Schuhen erkennt man Gentleman. Ein immer wieder richtiger Spruch. Was bringt es, wenn man teure Krawatten und elegante Anzüge mit schicken Hemden kombiniert, aber dann abgewetzte und ungepflegte Schuhe trägt. Schuhe sollten aus Glattleder sein, die Pflicht ist Kalbsleder, die Kür Pferdeleder. Farbe: schwarz. Und achten Sie auf eine besonders gute Schnürung. Als Modelle kann ich empfehlen: Derby, Plain Derby, der Oxford ist wirklich schick oder der Brogue. Alles andere als eine Ledersohle empfehle ich nicht. Gummibesohlte Schuhe eignen sich nicht für eine schicke Garderobe.

Krawatten

Die alte Regel besagt, dass man mindestens eine hochwertige Seidenkrawatte im Schrank haben sollte. Die richtig guten Seidenkrawatten bei mir sind von Hermès. Aber natürlich gibt es die Klassiker: Edsor Kronen, Hugo Boss, Charles Tyrwhitt, Tommy Hilfiger und viele andere. Die Krawatte korrespondiert natürlich mit dem Krawattenknoten (Link: Wikipedia > Krawattenknoten). Da das aber mit über 85 verschiedenen Möglichkeiten, eine Krawatte zu knoten, doch ein eigenes Thema werden könnte, schreibe ich dazu einen separaten Blog-Beitrag irgendwann in der nächsten Zeit.

Accessoires

Gürtel: da gibt es keine Kompromisse. Zum Anzug kann nur der schwarze, glattlederne Gürtel mit min. 3 cm Breite gehören. Alles andere wirkt nicht.

Ledertasche: in die Aktentasche kommen Akten, Mobiltelefon, Schreibgeräte, Notizbuch, Kalender (falls nicht digital) und was man sonst noch so braucht. Eine gute Aktentasche aus Leder sollte ein Leben lang halten.

Brille: das modische Accessoire sollte immer gereinigt sein und keine Macken haben. Wenn es dann noch schön ausschaut und dem Menschen, der es trägt, steht – das ist die halbe Miete.

Manschettenknöpfe: verleihen der Umschlagmanschette das gewisse Etwas. Und sie dekorieren den Herrn, der sie trägt.

Uhr: auch wer keine Uhr mag, sie gehört dazu. Eine Uhr zu tragen zeugt von Zeitmanagement und der Fähigkeit, Termine im Auge zu behalten. Eine gute Uhr schmückt jede Person und strahlt seinen Stil und seine Überzeugung aus.

Ring: bei Männern sollten zwei Ringe das Maximum sein. Der Verlobungs- oder Ehering und ein Ring an der anderen Hand, zum Beispiel mit einem Wappen als Siegelring.

Schreibgeräte: wer sich nicht in Unkosten stürzen möchte, für den tun es die Standard-Schreibgeräte von Montblanc. Der Plastikkugelschreiber für einen Euro sollte es definitiv nicht sein. Ein hochwertiger Füller sagt mehr aus, als der ganze Anzug.

Einstecktuch: neben der Pflicht kommt die Kür und die ist, farblich korrespondierend zur Krawatte ein Einstecktuch ins Jackett zu stecken. Aber ganz wichtig dabei ist, verzichten Sie auf Sets aus Einstecktuch und Krawatte, die im gleichen Stoff sind. Das wirkt billig.

Parfüm: wird oftmals unterschätzt, weil man selbst ein paar Minuten nach dem Auftragen den Geruch nicht mehr wahrnimmt. Aber Ihre Umgebung nimmt ihn wahr. Der Duft sollte nicht zu gewagt und extravagant sein, eher weniger aufdringlich. Mischen Sie keine Düfte, zum Beispiel durch ein aufdringliches Duschgel kombiniert mit einem Eau de Parfum.

Alle Accessoires sollten aufeinander abgestimmt sein. Die Manschettenknöpfe zur Uhr, zum Ring, zum Gürtel, zur Brille sowie zu den Schreibgeräten. Der Wechsel zwischen Gold und Silber sollte vermieden werden.

Beste Grüße

Marcus Reif

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