Wie der Bundesverband der Untenehmensberater heute kund tut, war 2010 ein ganz hervorragendes Jahr für Unternehmensberatungen. Die Umsätze gibt der BDU wie folgt an:
Der BDU gibt in seiner Marktstudie “Facts & Figures zum Beratermarkt 2010/2011” an: “Die deutschen Unternehmensberater sind nach dem Krisenjahr 2009 schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und haben 2010 den Branchenumsatz um 6,9 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro gesteigert. (2009: 17,6 Milliarden Euro).”. Das Wachstum wird erklärt mit einer wachsenden Nachfrage der Unternehmen im Bedarf der Strategieberatung. Der positiver Ausblick für 2011 wird allerdings geschmälert, denn die Unternehmensberatungen erwarten zum Großteil (75 %) einen geringeren Umsatz. Besonders zuversichtlich zeigen sich die Consultingunternehmen der Größenklassen 5 bis 45 Millionen Euro sowie 500.000 bis 1 Million Euro Umsatz. Hier gehen jeweils rund 90 Prozent von einem Umsatzplus aus. Die Marktschwergewichte mit mehr als 45 Millionen Euro Umsatz sind mit einem Anteil von 70 Prozent etwas vorsichtiger in ihrer Prognose.
Starke Impulse erwarten die Beratungen in den Themenfeldern:
- Unternehmensentwicklung/Innovation
- Unternehmensstrategie
- Marketing- und Vertriebsstrategien
- Entwicklung neuer Märkte
- Verlagerung von Kompetenzzentren in aufstrebende Wirtschaftsregionen
- Innovationsanstrengungen bei Produkten und Prozessen
- Schaffen von mehr Liquidität
- Aufbau alternativer Finanzierungsmodelle
Quelle: BDU-Marktstudie
Die beiden letzten Punkte finde ich wichtig, sprechen diese doch als Erfahrungswerte aus der Wirtschaftskrise. Der hohe Anteil an Fremdkapital hat Unternehmen in eine schwierige Situation gebracht. Das Streben nach fantastischen Renditen geht einher mit dem Verlust an Traktion.
Fusionen erwartet!
70-80 % der Unternehmensberatungen (je nach Größe und Umsatz geclustert) erwarten eine Konzentration der Marktteilnehmer. Mögliche Fusionen innerhalb der Gruppe der Top-Management- und IT-Beratungen werden kommen, ist man sich sicher. Die geplatzten Fusionen von Booz/A.T. Kearney sowie Deloitte/Roland Berger werfen da allerdings ein fragwürdiges Licht drauf. So lange die Honorare noch in dieser Höhe zu rechtfertigen sind, werden in partnerschaftlich geführten Beratungen die Mehrheiten für eine Fusion fehlen. Denn eine Fusion geht einher mir der Beschneidung der persönlichen Komfortzone. Da muss der Druck höher werden … Eine schöne und damit für Recruiting-Perspektive sehr relevante Aussage findet sich ebenfalls dort: “Wer das intelligentere Talentmanagement betreibt, hat im Wettbewerb die Nase vorne”, so BDU-Präsident Schnieder.
Alle Beratungen kennzeichnet übrigens ein gewisser Ruf, ein gefühlter Charakter. Das ist natürlich alles streng subjektiv, aber dies wollte ich mal niederschreiben:
- McKinsey – sehr strategisch (der Primus inter pares)
- BCG – die wachstumsorientierten Strategen
- Booz – die Freundlichen
- Roland Berger – die Machete (so heißt eigentlich fast schon anerkennend der Frankfurt-Chef, aber Restrukturierung und Sanierung kennzeichnen das Geschäfts der Beratung)
- Accenture – die Umsetzungsstarken (kompetent in der Umsetzung der Projekte)
- weitere bekannt?
Beste Grüße
Marcus Reif