Studien veröffentliche ich ja äußerst selten. Diese hier lohnt sich allerdings. Immer wenn ich zu Vorträgen meine Unterlagen zusammenstelle, achte ich darauf, die Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen im Recruiting der Unternehmen aufzunehmen. Und die neue Studie Karriereziele 2017 der Manpower-Group zeigt diese in einer guten Art und Weise. Mehr Gelassenheit – auf diese Formel lassen sich die Top-Ziele der Arbeitnehmer in Deutschland für das kommende Jahr 2017 bringen. Rund ein Drittel der Beschäftigten hat sich vorgenommen, die Arbeit nach Feierabend im Büro zu lassen und besser abzuschalten. Fast ebenso viele wollen Berufliches künftig lockerer sehen und sich Probleme im Job nicht mehr so zu Herzen nehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Karriereziele 2017“ der ManpowerGroup Deutschland, für die im November 1.015 Bundesbürger befragt wurden.
Das sind die Top-Karriereziele für 2017
- Abschalten (34 Prozent wollen in Zukunft nach Feierabend besser abschalten.)
- locker bleiben (33 Prozent wollen die Arbeit im nächsten Jahr lockerer sehen)
- Effizienz (18 Prozent wollen im nächsten Jahr effizienter arbeiten)
- Selbstbewusstsein (16 Prozent wollen zeigen, was sie können)
- Jobwechsel (16 Prozent der Befragten wollen sich 2017 bei einem anderen Arbeitgeber bewerben)
- Lernen (14 Prozent wollen sich weiterbilden)
- Netzwerken (13 Prozent wollen mehr in ihr eigenes Netzwerk investieren)
- Stunden reduzieren (13 Prozent wollen im nächsten Jahr weniger arbeiten oder sogar ihre Stunden reduzieren)
- Engagement (13 Prozent wollen sich stärker reinhängen)
- Beförderung (12 Prozent wollen die nächste Karrierestufe erklimmen)
Berufliche Vorsätze
Vollgas im Job – aber bitte nicht nach Dienstschluss
Auf Platz drei der beruflichen Vorsätze für das neue Jahr folgt der Anspruch, effizienter zu arbeiten. „Besser abschalten nach Feierabend und mehr Gelassenheit im Job sind zwar die Top-Ziele für 2017. Das bedeutet aber nicht, dass die Deutschen sich auf die faule Haut legen wollen und ihren Job nicht mehr ernst nehmen. Im Gegenteil: Im Büro wollen sie ihre Aufgaben kompetent und zielstrebig erledigen, um dann den Feierabend genießen zu können“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland.
Arbeitnehmer stellen hohe Ansprüche an sich selbst
Mit diesem Selbstverständnis wollen immer mehr Arbeitnehmer auch nicht hinter dem Berg halten: Für das neue Jahr haben sich 16 Prozent der Deutschen vorgenommen, ihre Erfolge und Kompetenzen selbstbewusster gegenüber Vorgesetzten zu präsentieren. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Um ihren Job noch besser ausüben zu können, wollen sich 14 Prozent der Befragten weiterbilden – das sind fünf Prozentpunkte mehr als 2016. Auch der Wille, die eigene berufliche Position zu verbessern, ist gestiegen. Zwölf Prozent streben an, sich um eine Beförderung zu bewerben (sieben Prozent im Vorjahr), neun Prozent wollen sich innerhalb des Unternehmens in eine andere Abteilung bewerben (fünf Prozent im Vorjahr). 16 Prozent sind auf dem Sprung zu einem anderen Arbeitgeber. Nur 15 Prozent der Befragten sind wunschlos glücklich und haben keine besonderen Karrierevorsätze.
Mehr Gehalt als Teil der Anerkennung
Nicht nur an sich selbst, sondern auch an ihre Arbeitgeber stellen die Bundesbürger im nächsten Jahr höhere Ansprüche. Wichtigster Wunsch für 2017 ist mehr Gehalt: Das fordern 51 Prozent der Befragten, im Vorjahr waren es nur 45 Prozent. Damit hat die Frage der Bezahlung wieder an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig ist Deutschlands Arbeitnehmern auch die Wertschätzung für die eigene Leistung so wichtig wie noch nie: Jeder Dritte wünscht sie sich für 2017 (33 Prozent im Vergleich zu 27 Prozent im Vorjahr). Knapp jeder Vierte würde zudem seine Arbeitszeit gern selbständig einteilen dürfen.
Jeder Fünfte möchte seine Kenntnisse ausbauen
Auch was ihre Karrierewünsche angeht, zeigen sich Deutschlands Arbeitnehmer bereit, an sich zu arbeiten. 21 Prozent der Befragten würden gern ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und 20 Prozent ihr IT-Know-how stärken. Knapp jeder Fünfte möchte in einen Job wechseln, in dem er seine Fähigkeiten besser einbringen kann. „Der Ehrgeiz und die Leistungsorientierung der Beschäftigten ist deutlich sichtbar. Dafür wünschen sie sich Anerkennung und Bezahlung“, bemerkt Brune. „Arbeitgeber sollten Wünsche nach persönlicher Weiterentwicklung und Qualifizierung ernst nehmen. Motivierte Mitarbeiter sind schließlich die Basis für den Unternehmenserfolg.“
Quelle: manpowergroup.de/neuigkeiten/studien-und-research/studie-karriereziele