Überraschende Resultate in der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Die Quote der Erwerbslosen sank auf 3,153 Mio. Menschen. Das ist augenscheinlich eine gute Nachricht. Die Bundesagentur gießt aber direkt Wasser in den Wein und gibt zu Bedenken, dass es einen Strukturwandel im verarbeitenden Gewerbe gibt, der in großem Umfang zu einem Abbau von gut bezahlten Vollzeitstellen geführt habe. Mindestens ebenso bedenklich ist die Entwicklung im Dienstleistungsgewerbe. Neue Stellen entstanden nennenswert lediglich in Form schlecht bezahlter Teilzeitstellen.
Ein Blick auf die Quote der Erwerbstätigen in Deutschland gibt Aufschluss darüber, dass zwar Stellen entstehen, dennoch die Entwicklung zaghaft ist.
Hier die Quote der Erwerbstätigen in Deutschland in Millionen
Wir sind jetzt mal optimistisch und glauben, dass die Konjunktur keinen signifikanten Rückschlag mehr erleidet. Dadurch fällt die Prognose leichter, dass wir auf einen eklatanten Fachkräftemangel zusteuern. Der Ed Michael’sche “War for Talent” ist wieder da!
Insbesondere bei den Informatikern sind bedenkliche Zahlen zur Kenntnis zu nehmen. Insgesamt sind in Deutschland 119.000 Informatikwissenschaftler immatrikuliert. Im Wintersemester 2009 kamen rund 18.700 Informatiker als Absolventen aus den Hochschulen, Sommersemester deutlich geringer. Der Bedarf der großen Unternehmen liegt deutlich darüber. Und hier sprechen wir zwar von einem Zukunftsmarkt, aber nur einem kleinen Ausschnitt. Der Fachkräftemangel bei den Ingenieuren dürfte um ein Vielfaches größer sein. Aber dazu im nächsten Blog (vielleicht).
Beste Grüße
Marcus Reif
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