Interview mit Marcus K. Reif,
Head of Recruiting & Employer Branding (Germany, Switzerland, Austria) bei EY
Was macht die Unternehmenskultur bei EY in Ihren Augen so besonders?
Uns ist es ein großes Anliegen, dass die Beziehung zu unseren Mitarbeitern ein ganzes Leben lang hält. Dafür spielt es keine Rolle, ob ein Mitarbeiter bei uns ein dreimonatiges Praktikum absolviert oder jahrzehntelang, eventuell sogar in führender Position bei EY bleibt. Sollten Kollegen zu einem unserer Kunden oder innerhalb der Branche wechseln oder ein eigenes Unternehmen gründen, so werden sie dennoch ein Leben lang Teil von EY bleiben, einem der weltweit größten Business-Netzwerke.
Müssen neue Mitarbeiter über besondere Eigenschaften verfügen, um in den Genuss dieser Unternehmenskultur zu kommen?
Wir legen bei der Auswahl unserer Mitarbeiter Wert auf ein Persönlichkeit. Wichtig sind uns vor allem Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein, gepaart mit einer guten Portion analytischer sowie kommunikativer Kompetenz sowie Dienstleistungsorientierung.
Sind gute Noten und ein erfolgreicher Abschluss also egal?
Noten sind nicht egal, aber verlieren an Bedeutung, während das Talent und Potenzial bei der Auswahl der Mitarbeiter eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Heute bewerben sich zudem ganz andere Persönlichkeiten als vor 15 Jahren. Dieser Entwicklung müssen sich auch die Kriterien innerhalb unseres Recruitingprozess anpassen.
Welche Erwartungen hat EY als globales Unternehmen an Bewerber?
Um unsere Mandanten bestmöglich beraten zu können, bilden wir bei jedem Projekt Teams aus den besten Experten für die jeweiligen Aufgaben. Diese können dann aus Mitgliedern bestehen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen. Deshalb ist es für uns unabdingbar, dass unsere Mitarbeiter offen sind für andere Mentalitäten und Denkweisen. Dazu gehört, dass sie sprach- und kulturgewandt sind. Unsere Mitarbeiter hierzulande kommen aus insgesamt 58 Nationen und sprechen noch mehr Sprachen. Wir sind heute schon sehr divers.
Vielfalt ist ein gutes Stichwort. Welchen Stellenwert hat Diversity bei EY?
Diversity ist für uns von großer Bedeutung. Das demonstrieren wir nach außen, indem wir als Arbeitgeber zu den Unterstützern der „Charta der Vielfalt“ gehören. Wir setzen uns dafür ein, dass Mitarbeiter nach Talent und Potenzial eingestellt werden – nicht nach Hochschule, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Identität. Vielfalt ist für uns ein Wert an sich, weil sie der Schlüssel zu mehrdimensionalen Lösungsansätzen ist.
Welche Rolle spielen Frauen in diesem Zusammenhang?
Wir freuen uns über eine sehr solide Quote von Bewerberinnen und neuen Kolleginnen. Wir arbeiten darüber hinaus sehr engagiert daran, den Anteil von Frauen in Führungspositionen weiter zu erhöhen. Beispielsweise achten wir bei regelmäßigen Beurteilungs- und Beförderungsrunden darauf, geschlechterspezifische Ungleichheiten zu beseitigen. Auch überprüfen wir seit 2010, ob es bei gleicher Qualifikation und Leistung einen signifikanten Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern gibt. Innerhalb weniger Jahre hat sich so die Differenz – der so genannte Gender-Pay-Gap – von zuvor sieben bis neun Prozent auf unter zwei Prozent reduziert.
Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice, sind das denn Wege, die in die Zukunft weisen?
Auf jeden Fall. Die Möglichkeit zur persönlichen Lebensgestaltung wird künftig darüber mitentscheiden, wen die Fachkräfte der Zukunft als Arbeitgeber wählen. Mit der Generation Y hat eine Altersgruppe den Arbeitsmarkt betreten, die Wert auf größtmögliche Flexibilität legt. Das geht über das Modewort Work-Life-Balance weit hinaus, den ernsthaft betrachtet konkurriert „Work“ und „Life“ niemals miteinander. Wir motivieren unsere Führungskräfte und alle Kollegen, die richtige Balance mit einem hohen Maß an Flexibilität zu finden. Für die Gen Y und die darauf folgende Gen Z verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit, sie sind fließend. Das ist natürlich für viele Unternehmen ein großer Kulturwandel. Wichtig dabei ist: Arbeitgeber müssen die persönlichen Bedürfnisse von Mitarbeitern erkennen und respektieren. Nur so können sie können sie die Vorstellungen mit ihren geschäftlichen Abläufen in Einklang bringen. Flexibilität als Nukleus einer modernen Unternehmenskultur ist ein Schlüssel dazu.
Wie unterstützt EY seine Mitarbeiter dabei, sich weiterzuentwickeln?
Wir haben ein leistungsstarkes Personalentwicklungsprogramm. Es basiert auf Lernen, Erfahrung und Coaching und wird unterstützt durch regelmäßiges Feedback eines persönlichen Counselors. Dabei erwirbt der Mitarbeiter neben Fachwissen auch wichtige Fähigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang. Ebenso eröffnet das Programm eine Vielzahl an Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung.
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