LinkedIn hat einen fulminanten Start an der Börse hingelegt. Viele, auch renommierte Medien spekulieren schon, ob das Unternehmen restlos überbewertet ist, denn es würde mehr als 1.400 Jahre dauern, um mit dem aktuellen Gewinn den Börsenwert zu rechtfertigen.
Nun, ich bin kein Finanzanalytiker. Ich beschäftige mich mit Internetgeschäft. xing.com ist ebenfalls an der Börse und hat derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 288 Mio. Euro bei einem Kurs von 54,32 EUR. LinkedIn steht mit einer unfassbaren Marktkapitalisierung bei 8,8 Mrd. Dollar mit einem Kurs von 93,09 US-$.
Hier mal das Ergebnis von xing.com im Stock-Chart:
Derzeit bekommt man keinen klaren Blick auf die wesentlichen Aspekte. LinkedIn hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Mio. Nutzer, xing.com hat derer rund 11 Mio. Der Vergleich beschreibt nicht die Relevanz der beiden Netzwerke für einen geografisch abgegrenzten Markt. Für Deutschland sehe ich Stand heute xing.com als das einzig relevante Business-Netzwerk an. LinkedIn wird mit hoher Geschwindigkeit immer interessanter und damit relevanter. Viele Nutzer gehen von xing.com den parallelen Weg – und damit aus Datensicht redundanten – und pflegen zwei Profile. Bei einem immer enger werdenden Kalender und damit schwindendem Zeitaufkommen für die Pflege wird man zukünftig nur noch auf das für sich persönlich relevante Netzwerk setzen.
Das, was die nächsten Monate und Jahre vor uns liegt, ist sicherlich eine interessante Geschichte der beiden Internet-Netzwerke in Deutschland. Ob daraus ein Kampf um die Marktführerschaft entsteht, erwarte ich. Viele glaubten ja, dass LinkedIn nicht lange fackelt und xing.com kauft. Das scheint nicht der Fall zu sein, würde auch nicht zusammenpassen. An eine friedliche Koexistenz beider Netzwerke mit Relevanz für die Zielgruppe der auf Geschäftskontakt achtenden Menschen mag ich nicht glauben.
LinkedIn muss aus meiner Wahrnehmung eine Relevanz im deutschen Business erreichen. Für mich in meiner Rolle bedeutet Relevanz, dass ich wesentliche Teile meines Netzwerks auf LinkedIn tummeln. Derzeit tun meine Geschäftspartner, Kontakte, Partner und Freunde dies noch nicht, sie sind mehrheitlich auf xing.com und mittlerweile immer mehr auf Facebook. Hörte am Freitag aus dem Kreise der LinkedInler, dass Facebook eine immer stärkere Relevanz fürs Geschäft bekommt. Eine interessante Sichtweise, trennte ich doch bisher Facebook vom Geschäftlichen und nutze es rein privat. Aber an diesem Ansatz ist was Spannendes dran.
Spricht vieles für den Kampf um Marktanteile oder langjährige Pluralität beider Angebote. Der deutsche Markt ist zentral und strategisch, weil von Population und Spendings gesehen der größte und wichtigste. Ich bin gespannt.
Derzeit habe ich auf beiden Plattformen ein Profil und freue mich über Kontaktanfragen auf xing.com oder linkedin.de.
Beste Grüße
Marcus Reif
Trackbacks/Pingbacks