Viel wird aktuell über die Bedürfnisse der Generation Y geschrieben. Und bei nahezu jedem Beitrag wird das Bedürfnis der Generation Y nach Work-Life-Balance erwähnt. Work-Life Balance steht für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Thesen beschreiben, dass die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie Teilschuld an der demografischen Entwicklung ist. Der Faktor “Work-Life-Balance” nimmt übrigens in den Studierendenbefragungen in Deutschland seit dem Jahr 2006 kontinuierlich zu und rangiert nun bei rund 50 %. Vieles spricht dafür, dass der in der Zeit von 1995-2007 verinnerlichte Leitgedanke der vollen Leistungsorientierung zu Ende geht. Work-Life-Balance ist ein wichtiger Aspekt des Employer-Brandings! Ein guter Grund, dies mal näher zu beleuchten.
Was ist Work-Life-Balance denn genau? Wikipedia versteht dies darunter:
Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeit und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life), Gleichgewicht (balance). Kritisch anzumerken ist zu diesem Begriff die enthaltene implizite Unterstellung, dass (Berufs-)Arbeit (“work”) etwas anderes sei und abseits passiere vom Leben (“life”). Beruf, gegebenenfalls auch mehrere Berufstätigkeiten zur gleichen Zeit, Familie, soziale Aktivitäten, Freizeit uva. sollten als verschiedene Lebensbereiche (“life domains”) verstanden werden, die in Balance gehalten werden sollen (“life-domains balance”), die sich möglichst nicht gegenseits behindert (geringer “life-domains conflict”) und sich idealerweise gegenseitig unterstützen (hohe “life-domains facilitation”). Der Ausdruck Work-Life-Balance (wie auch life-domains balance) wird auch verwendet für das Bestreben, einen solchen Gleichgewichtszustand zu erreichen und aufrechtzuerhalten. […]
In den zukünftigen Befragungen von Universum wird das Stichwort Work-Life-Balance übrigens entfallen und durch konkrete Befragungsstichworte ersetzt. Das ist der logische Schritt aus der Verfloskelung und der Fokus auf die aus heutiger Sicht relevante Interpretation.
Was ist die heutige Sicht auf die Bedeutung der Work-Life-Balance?
- Arbeitszeittreue des Unternehmens
- Flexibilisierung der Arbeitszeit
- Flexibilisierung des Arbeitsorts
- Zeitsouveränität
- Respekt vor den persönlichen Interessen
Die Aufzählung wird unvollendet bleiben, bietet die Ausgestaltung der Work-Life-Balance doch viele berechtigte Interpretationen. Um es konkret zu sagen: Wie geht ein Unternehmen mit dem Bedürfnis eines Mitarbeiters um, der gerne und viel läuft und am Nachmittag um 14:00 Uhr seine beste Zeit läuft? Wie geht ein Unternehmen mit einem Mitarbeiter um, der gerne um 16:00 Uhr nach Hause fährt, um abends um 22:00 Uhr noch eine Stunde zu arbeiten? Wie ist die gängige Praxis der Präsenz im Büro? Wird die Arbeit von zum Beispiel zu Hause toleriert, akzeptiert und gewünscht?
Vielleicht entsteht hieraus eine Diskussion. Ich würde mich sehr freuen!
Beste Grüße
Marcus Reif
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