Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

Welche Kompetenzen braucht eine digitale Führungskultur und der New-Worker? Diese Frage hatte ich versucht, im Januar 2017, also vor fast fünf Jahren, auf diesem Blog-Beitrag zu beantworten. Vieles von dem, was ich damals niederschrub, ist heute noch richtig. Durch die letzten vier Jahre und insbesondere die Neuausrichtung der Arbeit durch die COVID-19-Pandemie kommen einige Kompetenzen hinzu, die aus meiner unmaßgeblichen Überzeugung absolut unabdingbar sind, um erfolgreich als Wissensarbeiter zu sein.

Die vor vier Jahren und auch heute gültigen Kompetenzen sind die folgenden:

  • Digitalkompetenz 
  • “Business acumen” 
  • Mensch im Vordergrund 
  • Strategisches Denken
  • Kognitive Flexibilität 
  • Ergebnisorientierung 
  • Markenbotschafter sein 
  • Empathie 
  • Change-Agent sein 

Die Detailbeschreibung lasse ich hier weg, Sie finden diese in dem ursprünglichen Beitrag unter Welche Kompetenzen braucht eine digitale Führungskultur und der New-Worker?

Von Industrie 1.0 zu 5.0

Wir erleben einen Innovationssprung von der Digitalisierung über die Automatisierung hin zur künstlichen Intelligenz, wo alle Prozesse und Abläufe smarter werden. Natürlich hat dies einen direkten Einfluss auf die Kompetenzsets in den einzelnen Berufsfeldern und Job-Familien. Deshalb werden die folgenden Kompetenzen unabdingbar für eine erfolgreiche Karriere sein und ergänzen die vorgenannte Liste.

  • kritisches Denken
  • Empathie wird durch emotionale Intelligenz ergänzt

Mehr zu den 4.0-Beiträgen findet ihr hier, also wie entwickelt sich die Arbeitswelt, Recruiting und Führung im Zeitalter 4.0? Hier auch der BPM-Beitrag zum Personalmanagement 4.0. Künstliche Intelligenz firmiert mittlerweile sogar unter 5.0.

Kritisches Denken

Früher hätte man hier vielleicht den Begriff des Querdenkens verwendet, doch dieser ist durch zahllose Irrlichter sehr negativ konnotiert. In unserer Welt gibt es eine Fülle an Daten und Informationen. Diese standen vor 30 Jahren in Excel, haben den Einzug in Business-Warehouses genommen und wandern seit einigen Jahren in die Cloud aus. Der Bedarf an Analysefunktionen ist enorm gestiegen, weil es weniger um den für klassische Managementrollen typischen Blick in die Vergangenheit mit Reportings, sondern um die Prädiktion von Leadership-Entscheidungen für die Zukunft geht. Hierbei ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Analyse-Kompetenz und die Digitalkompetenz erforderlich, um im Umgang mit vielen Daten die Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten. Zwingend werden diese Kompetenzen durch das kritische Denken ergänzt.

Weshalb? Wir kommen raus aus der Basta-Führung der klassischen Manager, die ihr Micromanagement und ihre Reportings lieben. Wir empowern unsere Mitarbeiter und geben viel größere Entscheidungsfreiräume. Diese größeren Freiheitsgrade führen natürlich zu Risiken für Fehlentscheidungen und Fehlern. Kritisches Denken soll dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei zwischen wichtig und wesentlich, dringend und vertrauensvoll zu unterscheiden, zwischen Information und Desinformation zu entscheiden. Mitarbeiter müssen objektiv bewerten in einer Welt voller Informationen.

Empathie und emotionale Intelligenz

Seit Terminator herrscht eine düstere Dystopie vor, dass Maschinen irgendwann gleichwertig mit Menschen konkurrieren. Das, was uns weiland und insbesondere heute unterscheidet, ist die hohe emotionale Intelligenz des Menschen – die Fähigkeit, sowohl die eigenen Gefühle und Empfindungen als auch diejenigen anderer Personen wahrzunehmen, zu beeinflussen und damit zu interagieren. Das wird auf absehbare Zeit auch einer künstlichen Intelligenz nicht gelingen, auch wenn Alexa uns täglich das glauben lässt.

Für mich ist eine Erkenntnis besonders wichtig. In meiner Sozialisierung als Führungskraft ging es zuvorderst um analytische Kompetenz, schnelle und belastbare Entscheidungen auf Basis der vorliegenden oder prädiktiven Fakten, Richtung vorgeben, Fehler ermöglichen und das klassische Empowerment der Teammitglieder. Dadurch wurde die Empathie ein gutes Stück weit abtrainiert, sie war in den Jahren nach der Jahrtausendwende nicht gefragt. Das ist heute nicht komplett anders, aber ich spüre einen Paradigmenwechsel bei den Kompetenzen. Die emotionale Intelligenz wird in einem engen Arbeitsmarkt, der dazu noch kaum planbar, höchst volatil und eher auf Sicht zu fahren ist, zu einer Schlüsselkompetenz. Fachidioten, Micromanager und Basta-Führungskräfte scheitern gerade merklich. Wer das nicht selbst glaubt, sollte sich die Aspekte Fluktuation, Krankheitsstände und Mitarbeiterzufriedenheit anschauen und bekommt ein Blitzlicht auf Treiber der toxischen Manager.

Menschen machen Unternehmen erfolgreich

So lange noch Wissensarbeiter, Forscher, Entwickler den Unterschied machen, wird die Empathie und emotionale Intelligenz die Schlüsselkompetenz sein. So lange Menschen im Unternehmen dafür sorgen, dass Umsätze gemacht und Gewinne eingefahren werden, gilt dies. Überall, wo Bindungen zwischen Menschen über Performance eines Teams, einer Gruppe oder Einheit entscheiden, sollten Unternehmen dringend ihr Kompetenzmodell und ihre Führungsgrundsätze überarbeiten.

Viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.

Beste Grüße

Ihr Marcus K. Reif

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