Chris Funk hatte den Weblog-Beitrag auf Cheezhead “The rise and fall of monster” getwittert. Wirklich interessant, was natürlich die Frage aufwirft, welche Auswirkungen nicht nur das Mediennutzungsverhalten, der demografische Faktor, die Net-Generation und die polyzentrische Wettbewerbssituation, sondern die Wirtschaftskrise per se auf Onlinestellenmärkte haben wird.
Cheezhead geht von einem sehr stark wachsenden Verdrängungswettbewerb aus, der Monster Anteile abluchsen wird zugunsten der sozialen Netzwerke, wie Facebook, Linked oder aber auch Twitter. In Deutschland selbst ist ein ansehnlicher Teil der alten Monster-Garde bereits für xing.com tätig. Die dort ausgeschriebenen Stellenanzeigen haben mittlerweile eine Relevanz erhalten. Natürlich muss sich der Markt erst daran gewöhnen, mit aus Übereinstimmungen selektierten Stellenanzeigen innerhalb des eigenen Profils umzugehen, aber alles in allem sieht man schon die Entwicklung.
Die Wirtschaftskrise hat bereits zu einem Einbruch bei den Stellenanzeigen in Printmedien von rund 60 % geführt, bei den Onlinestellenanzeigen liest man Werte von 30 bis 50 %. Schaut man sich den Umsatz von z. B. monster.com an, lag dieser im Berichtszeitraum bei 254,4 Mio. Dollar, nach 366,5 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Nettoverlust lag bei 10,3 Mio. Dollar bzw. 9 Cents je Aktie, nach einem Nettogewinn von 22,6 Mio. Dollar bzw. 18 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten zuvor einen Nettoverlust von 11 Cents je Aktie sowie einen Umsatz von 252,7 Mio. Dollar erwartet. Für das laufende zweite Quartal 2009 liegen die Analystenschätzungen bei einem Nettogewinn von 1 Cent je Aktie sowie einem Umsatz von 235,3 Mio. Dollar.
Wenn die Nachfrage also stark rückläufig ist, können diese Umsatzschwankungen nicht aufgefangen werden. Das ist der Nachteil eines sehr statischen Geschäftsmodells, was auf Mitarbeiterrekrutierung ausgerichtet ist. Und diese findet mehrheitlich in Wachstumszeiten statt! Durch diese Veränderungen auf dem Markt, der Kannibalisierung durch soziale Netzwerke usw. werden Onlinestellenmärkte gezwungen sein, die Kostensituation zu optimieren. Monster hat bereits große Teile der Serviceeinheiten nach Osteuropa verlegt, was unterm Strich aber noch kein Heilsbringer ist.
Die Jahre 2009 und 2010 werden wegweisend sein für die Branche. Und jetzt haben wir noch gar nicht über den Printstellenmarkt gesprochen. Die F.A.Z. trägt wöchentlich kaum mehr als 20-25 Seiten. Das zentrische Erlösmodell durch Anzeigenumsätze, Abonnement und Einzelverkauf trägt schon seit guten zehn Jahren nicht mehr. Aber das wird sicherlich ein eigener Beitrag sein müssen.
Marcus Reif
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