Wie immer ist man auf der Suche nach einem guten Thema für das Weblog. Ich dachte, ich schaue mir mal die Aktienkursentwicklung der Onlinestellenmärkte an und beginne mit Monster.com. Als Google-Fan schaue ich natürlich erst mal bei Google-Finance nach einem geeigneten Chart, hier ist es:
Ansicht: maximal (1997 bis heute)
Quelle: Google Finance, Ansicht Monster Worldwide Inc, NYSE
Man sieht deutlich das Allzeithoch Anfang 2000 mit 91 US-$ per Share, wo auch der damalige deutsche NEMAX sein Allzeithoch der New-Economy hatte. Dazu passte der Börsengang der Jobs & Adverts AG mit jobpilot.de am 1. April 2000. Der Markt, insbesondere in den USA, ist derzeit hart umkämpft. Mit Yahoos HotJobs und Gannetts Careerbuilder waren einige gute Wettbewerber auf dem Markt, dem Experten sowieso keine große Entwicklung mehr prophezeien. Hotjobs wurde übrigens von Monster aufgekauft, siehe meine Meldung vom 04.02.2010. Der Aktienkurs Monsters stand mit Börsenschluss gestern bei 14,74 US-$ und somit fast 84 % unterhalb des Allzeithochs von März 2000.
Wie schwierig die Marktvolatilität auf Recruiting-Anbieter schlägt, ist allgemein bekannt. Die Herausforderung liegt in einem nachhaltigen Service, der sich allerdings nur in wirtschaftlichen Wachstumsphasen finanzieren lässt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommen dann schnell Entlassungen als probates Mittel der Liquiditätssicherung zur Sprache. Monster vermeldete am 22. Februar 2010 die Entlassung von 200 Jobs, dies entsprach 3,5 % der gesamten Workforce (Meldung Yahoo Finance).
Im Grunde glaube ich, dass der Markt der Online-Stellenausschreibungen sich nicht mehr wesentlich verändern wird. Neue Möglichkeiten werden hinzukommen und Marktanteile werden sich dadurch verschieben, aber alles in allem ist die Ausschreibung von Stellenanzeigen eine fest etablierte Größe und allgemein akzeptiert. Ob durch Google, Facebook und xing.com noch erdrutschartige Bedeutungsverschiebungen folgen werden, glaube ich nicht.
Beste Grüße
Marcus Reif