Die Christdemokraten können triumphieren, für die Genossen ist es ein weiterer Rückschlag: Die CDU hat erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik mehr Parteimitglieder als die SPD. CDU-Generalsekretär Pofalla will die Zahlen am Montag offiziell vorstellen.
Das ist zwar ein Jubeln wert, doch sprechen die absoluten Zahlen der Mitgliedschaften beider großen Volksparteien von einer fortschreitenden Entpolitisierung der deutschen Gesellschaft.
Ende Mai lag die SPD mit 531.737 Mitgliedern noch knapp vor der CDU, mit damals 531.299. Der Verlust des letzten Monats bei der SPD bringt die CDU nun in Führung.
Bei einer gemeinsamen Mitgliederzählung der Unionsparteien hätten CDU und CSU schon länger die Nase vorn gehabt. Die bayerische Schwesterpartei zählte im April rund 167.000 Mitglieder. Das Problem der schwindenden Mitgliederzahl haben alle politischen Parteien: Nur die Linke konnte die Zahl nach dem Zusammenschluss von PDS und WASG steigern und kam Ende 2007 auf 72.000 Mitglieder. Die FDP hatte im April rund 64.400 Mitglieder, die Grünen hatten etwa 44.300.
Aber schlussendlich: alles Gute, liebe CDU, zur Führung!
Marcus Reif