Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

In Zeiten des Fachkräftemangels und zunehmend digitalisierter Recruitingprozesse stellt sich für viele Unternehmen die Frage: Brauchen wir eigentlich noch klassische Headhunter – oder reicht Active-Sourcing aus? Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort beginnt mit einem Perspektivwechsel.

Ein kluger Weggefährte sagt mal: “Ein Headhunter findet den richtigen, ein Recruiter den passenden neuen Mitarbeiter”. Und damit die Differenzierung über die Wertschöpfung beider Instrumente gut beschrieben.

Active-Sourcing: Die Kunst der proaktiven Ansprache

Active-Sourcing ist mehr als ein Buzzword. Es ist ein Mindset. Personalabteilungen sind heute nicht mehr nur Verwalter von Bewerbungen, sondern Gestalter von Beziehungen. Über LinkedIn, Xing, GitHub oder spezialisierten Plattformen treten wir direkt mit Talenten in Kontakt – zum Teil sogar lange bevor sie selbst aktiv suchen. Das macht uns unabhängig von eingehenden Bewerbungen und verleiht dem Recruiting eine völlig neue Dynamik.


„Recruiting ist keine Entscheidung zwischen Mensch oder Maschine – sondern zwischen Nähe oder Distanz.“

– Marcus K. Reif, Personalleiter & Blogger auf www.reif.org


Der Headhunter: mehr als ein Vermittler

Headhunter bringen nach wie vor einen entscheidenden Vorteil mit: Sie sind Türöffner zu Märkten und Zielgruppen, die für interne Recruiter oft schwer zugänglich sind. Besonders bei Senior-Positionen bis hin zu C-Level-Positionen oder extrem spezialisierten Profilen verfügen sie über Netzwerke, die sich im Unternehmen nicht aufbauen lassen. Ganz losgelöst davon, dass die Arbeit eines Headhunters in seiner klandestinen und diskreten Art und Weise seine erheblichen Vorteile bei der Ansprache potenzieller Bewerber hat. Sie sind nicht nur Vermittler, sondern häufig auch Vertraute und Karriereberater für Top-Talente.

Der Unterschied liegt im Wie, nicht im Ob

Active-Sourcing lebt von Schnelligkeit, Kreativität und einem geschulten Blick für Potenzial. Und oftmals ist Active-Sourcing ein Ad-hoc-Instrument für vorhandene Vakanzen, dient also einem kurzfristigen Schema. Doch wer glaubt, dass ein paar gut formulierte InMails den Headhunter vollständig ersetzen können, irrt. Es geht nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein strategisches Sowohl-als-Auch.

Der Schlüssel liegt darin, beide Wege intelligent zu verzahnen.

Ein starkes Active-Sourcing-Team kann sicherlich bis zu 80 Prozent der offenen Positionen eigenständig besetzen – vor allem im mittleren Management oder bei Rollen mit hoher Sichtbarkeit im Netz. Für die restlichen 20 Prozent, wo Diskretion, Fingerspitzengefühl und persönliche Netzwerke entscheidend sind, bleibt der Headhunter ein wertvoller Partner.

Was wir als HR daraus lernen können

Die Frage sollte also nicht lauten: “Kann Active-Sourcing den Headhunter ersetzen?”, sondern:
“Wie gestalten wir ein Recruiting, das die Stärken beider Welten optimal nutzt?”

Das bedeutet:

  • Wir bauen intern Kompetenzen im Active-Sourcing auf.
  • Wir arbeiten selektiv und partnerschaftlich mit Headhuntern zusammen.
  • Wir verstehen Recruiting als Beziehungsarbeit – nicht als Transaktion.

Fazit: Die Zukunft gehört dem hybriden Recruiting

Die Recruitingwelt ist kein Nullsummenspiel. Es geht um Vernetzung, nicht um Verdrängung. Wer heute erfolgreich Talente gewinnen will, braucht beides: die Agilität des Active-Sourcings und die Expertise des Headhunters.

Denn am Ende zählt nicht, wer den Kontakt herstellt – sondern dass er entsteht.

Mit meinen besten Grüßen

Ihr Marcus K. Reif

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