Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

Es ist Ranking-Zeit!

Diese Wochen sind für alle Personalmarketeers vermutlich hektische Zeiten. Die interne Kommunikation muss auf die Berichte in den großen Medien – Manager-Magazin, Spiegel online, Wirtschaftswoche usw. – abgestimmt werden. Die Vorstände und Geschäftsführer müssen einen Blick dafür gewinnen, was die Platzierungen der eigenen Firma in den Rankings von Trendence und Universum bedeuten. Gibt es Trends zu erkennen, folgt die eigene Arbeitgeberattraktivität dem Trend oder läuft positiv wie negativ dagegen? Was macht die Branche? Welche Strömungen gibt es bei den Befragten? Wie ändern sich Bedürfnisse, Befindlichkeiten, Erwartungen und Wünsche? Gibt es Änderungen im Mediennutzungsverhalten? 

Die Rankings sind die Währung des Employer-Brandings. Die Arbeit eines ganzen Jahres kulminiert in einem Ranking mit einer profanen Aussage: Ihr Ranking ist … Wer hier unvorbereitet ist und nicht detailreich die Ergebnisse in den richtigen Kontext bringen kann, leidet mitunter erheblich Traktion innerhalb des Unternehmens. Denn wenn angefangen wird, auf oberen Ebenen die Rankings zu interpretieren, verliert man schnell Schuh und Strümpf. Leider ist die Welt der Rankings und der Arbeitgebersiegel ein Biotop und nicht zu durchblickender Dschungel

Und jedes Jahr stelle ich mir aufs Neue die Frage, woher kommen die teilweise großen Unterschiede. Die Gemeinsamkeiten leitet man sich ja recht trivial her. Der Unterschied zw. Trendence und Universum ist eine exzellente Frage, die ich mal versucht hatte, zu beantworten: über Trendence- und Universum-Rankings. Also die kurze Antwort auf die Frage ist, dass der Unterschied in der Statistik liegt. 

Hier noch mal eine kurze Erläuterung: 

Bei diesem Thema juckt es natürlich in den Fingern, sich alle Details genau anzuschauen. Gemeinsam mit einigen Studenten, einer Studenberatung und einem Statistik-Professor hatte ich diese Übung mal vorgenommen auf Basis der 2011er Ergebnisse. Das Fazit ist leider nicht so klar und eindeutig, wie man sich das vielleicht erhofft. Die Aussage “erklär doch mal in einem Satz …” funktioniert hier nicht. Meine Erkenntnisse sind, dass die Unterschiede der beiden Rankings statistischer Natur  sind. Sowohl bei Trendence als auch bei Universum präferieren Studierende einzelne Branchen, z. B. die „Wirtschaftsprüfung“, deutlich stärker als einzelne Employer Brands. Der Zusammenhang des Verlaufs der Rankingergebnisse der Trendence-Studie zur Branchenentwicklung lässt vermuten, dass Trendence die Grundgesamtheit dieser Branche besser abbildet. Die Methodiken beider Studien gleichen sich in der grundsätzlichen Vorgehensweise der Befragung und Auswertung, jedoch sind deutliche Unterschiede bezüglich der Anzahl der auswählbaren Unternehmen sowie der Gewichtung einzelner Hochschulen zu erkennen. Die Befragung von examensnahen Studierenden bei Trendence bewirkt eine bessere Abbildung der Wahrnehmung von Arbeitgebermarken, da durch Schwerpunktwahlen und erlebtes Hochschulmarketing Branchenaffinitäten besser abgebildet werden. Gleiche Hochschulen werden in beiden Studien stellenweise stark unterschiedlich gewichtet. Universum berücksichtigt tendenziell größere Hochschulen. Mehr dazu unter Trendence- und Universum-Rankings.

Universum Arbeitgeberranking 2015: Jeder Dritte will bei einem Automobilhersteller arbeiten

Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer setzen Aufwärtstrend fort 

Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfer sind bei den jungen Talenten wieder populärer. Bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften liegt McKinsey wie im Vorjahr auf dem achten Platz und kann damit seine Platzierung in den Top Ten festigen. The Boston Consulting Group (BCG) rückt um drei Positionen vor und nimmt nun Platz 16 ein. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften können im Ranking zulegen. PwC (PricewaterhouseCoopers) liegt bei den angehenden Ökonomen auf Platz 13, ein Anstieg um zwei Positionen im Vergleich zum Vorjahr. EY (früher Ernst & Young) rückt ebenfalls um zwei Positionen vor und nimmt nun Platz 19 ein. KPMG auf Platz 24 verbessert sich um eine Position, und Deloitte, auf Platz 39, kann sich um 14 Positionen nach vorn schieben. Stefan Lake: „Die Unternehmensberater und die Wirtschaftsprüfer mit ihren abwechslungsreichen Projekten und ihrer Internationalität sind für die jungen Talente spannende Arbeitgeber. Für die Absolventen ist jedoch häufig unklar, worin sich die Unternehmen dieser Branche unterscheiden – was das ganz Besondere ist, das sie ausmacht. Hier ist noch viel Kommunikationsarbeit zu leisten, denn der Kampf um die Top-Talente wird schärfer.“

Universum-Erkenntnisse

  • Finanzbranche weiterhin mit Gegenwind – internationale Banken werden beliebter
  • Erstmals keine Bank unter den Top 20
  • Erwartungen der jungen Talente an den künftigen Arbeitgeber
  • Work-Life-Balance nach wie vor Top-Karriereziel
  • Was macht eine gute Führungskraft aus? Feedbackkultur gefragt
  • Hohe Wertschätzung der betrieblichen Altersvorsorge
  • Soziale Medien wie Facebook, aber auch andere digitale Kanäle, etwa Karrierewebseiten der Arbeitgeber, Online-Jobbörsen und Webseiten zum Thema Karriere
  • Die umworbene “Generation Y” blickt skeptisch in die Zukunft (knapp 43 Prozent der Wirtschaftswissenschaftler gaben an, sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft zu machen – fast drei Prozent mehr als noch 2014)

Rankings 2015

Die diesjährigen Rankings habe ich bis zu den Rängen 30 in der folgenden Tabelle aufbereitet. Auf der linken Seite ist die Platzierung der Arbeitgeber im Trendence-Ranking, auf der rechten Seite die Platzierung bei Universum. Beide Angaben beziehen sich auf Graduades, Deutschland, Business. Zur besseren Lesbarkeit habe ich die Unternehmen links mit Pfeil zur Platzierung rechts gekennzeichnet. Und man sieht, es gibt zum Teil umfangreiche Abweichungen, gleichwohl

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Gespür für Marken

Das deutsche Ranking – egal von welchem Anbieter – zeigt eine eindeutige Präferenz hin zur Automobilindustrie. Das ist wenig verwunderlich und zeigt sich konstant über die letzten Jahre. Die Wertigkeit, die tollen Produkte, die starken Marken der Automobilhersteller ziehen immer. Gerade im Vergleich zu den USA sehr herausstechend, denn dort zählen mit Google (#1) und EY (#2) eher Professional-Services-Unternehmen mit starkem Fokus auf die Nachhaltigkeit und den Mehrwert des individuellen Karrierewegs höher als hierzulande. Gut zu beobachten ist das bei den Wirtschaftswissenschaftlern, die ihre Top-attraktiven Arbeitgeber in BMW, Audi, Volkswagen, Lufthansa, Porsche, Daimler und eben auch Google (#7 bzw. 4) sehen. 

Dass Mobilität und eher Standorttreue vorherrschen, wird in der Branche ja schon seit Jahren kolportiert. Nun sieht man in den Studien auch statistische Erkenntnisse. Die tatsächliche berufliche Mobilität der Absolventen ist überraschend gering. Die Auswertung der Trendence-Mobilitätsanalyse ergibt, dass die meisten Berufseinsteiger am liebsten in der Nähe des Studienorts arbeiten wollen. Nach wie vor aber sind die Karrieristen gegenüber den Sinnsuchern innerhalb der “Generation Y” in der Minderheit – zumindest wenn es nach den Umfragen geht. Denn fast 70 Prozent der Wirtschaftswissenschaftler wären bereit, Abstriche beim Gehalt zu machen, “wenn ein Arbeitgeber gut zu mir passt”. Und fast sechzig Prozent ist die Möglichkeit, die Arbeitszeit eigenverantwortlich zu gestalten, wichtiger als “hochklassige Miet- oder Dienstwagen, Firmenkreditkarte, Diensthandy, Vielfliegerstatus oder Clubmitgliedschaften”.

Das erwartete Jahresgehalt geben die Wirtschaftswissenschaftler mit 44.000 Euro an bei gewünschten 43,5 Wochenarbeitsstunden. Hier ist, um plötzliche Schnappatmung bei HRlern zu vermeiden, der Wert “Total Cash Income” gemeint, also nicht das Fix-Gehalt. Die Absolventen wünschen sich außerdem attraktive Aufgaben, Chancen zur persönlichen Entwicklung, Wertschätzung und gute Führung. 

Beste Grüße

Marcus Reif

Verweise

http://universumglobal.com/de/2015/04/universum-arbeitgeberranking-2015/

http://www.trendence.com/unternehmen/rankings/germany.html

Grafik von Universum

Universum-Student-Survey-2015_Infografik_kl3

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