Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

HANZIm aktuellen F.A.Z.-Hochschulanzeiger, Ausgabe Oktober 2015, erschien ein Interview mit mir zum Thema Wirtschaftsprüfer mit mir. Gerne stelle ich das hier im Blog ein für alle, die interessiert sind an dieser Perspektive. Natürlich gilt, dass der F.A.Z.-Hochschulanzeiger so gut ist, dass man ihn auch kaufen kann ;). 

Das Berufsbild Wirtschaftsprüfer wandelt sich. Doch wie reagieren die Arbeitgeber darauf? Marcus K. Reif, Head of Recruiting & Employer Branding für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei EY, findet Antworten. Interview: Daniel Schleidt

Herr Reif, Wirtschaftsprüfer werden gern auf Zahlenmenschen mit wenig Freizeit reduziert. Bereiten Ihnen derlei Klischees Schwierigkeiten bei der Rekrutierung guter Leute?

Klischees bestehen immer zu einem Teil aus Wahrheit und zu einem anderen Teil aus Vorurteil. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark weiterentwickelt, die Klischees sind geblieben. Wir verstehen diese Herausforderung als Teil unserer Arbeitgeberstrategie, alle Seiten des Berufs zu beleuchten. Und da EY die Trends der Wirtschaft – Demographie, knapper Arbeitsmarkt, Digitalisierung – frühzeitig angeht, können wir auch die Kultur im Unternehmen modernisieren.

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Wie beschreiben Sie den modernen Wirtschaftsprüfer?

Die Unternehmen befinden sich in volatilen Zeiten mit entgrenzten Märkten und weiterhin steigenden regulatorischen Bedingungen. Die Digitalisierung, die Automatisierung der Abläufe und die zunehmenden Transaktionen verlangen den Unternehmen alles ab. Innovationsfähigkeit, Wendigkeit, schnellere Produktund Entwicklungszyklen – und das alles bei bester Qualität der Bilanz. In diesem Umfeld bewegen sich unsere Kollegen bei Topkunden aus allen Branchen. Die Wirtschaftsprüfer prüfen Jahres- und Konzernabschlüsse, aber auch die Kreditwürdigkeit, die Wirtschaftlichkeit oder auch Kontroll- und IT-Systeme unserer Kunden. Durch ihr Wissen über das Geschäft der Unternehmen beraten sie bei der Betriebsführung und Organisation von Unternehmen, bei der Finanzierung oder bei der Unternehmensnachfolge. Als Wirtschaftsprüfer können Sie Wirtschaft live erleben und gestalten!

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Die Fluktuation bei EY und den Big Four der Wirtschaftsprüfung liegt über 10 Prozent. Droht hier für Young Professionals eine Karrierefalle?

Mitarbeiter kündigen, das ist Teil der Wirklichkeit. Wir beobachten über die vergangenen Dekaden hinweg, dass sich die Fluktuationsraten erhöhen. Gerade die nachfolgenden Generationen haben weniger Geduld und ziehen für meinen Geschmack vorschnell die Konsequenz. Doch gerade diese Generationen Y und Z haben doch alle Möglichkeiten für eine herausragende Karriere. Die Fluktuation bei Senioritäten mit wenigen Jahren Berufserfahrung führen zu neuen Disziplinen in den Gesellschaften. Wir sind mit dem Recruiting für Berufserfahrene neue Wege gegangen und rekrutieren schon fast ein Drittel unserer neuen Kollegen mit respektabler Berufsexpertise. Das ist eine Chance für viele Young Professionals und eine weitere Herausforderung für Arbeitgeber. Ich bin sicher, dass die althergebrachte Überzeugung, dass „gute“ Biographien nur zwei bis drei Arbeitgeber aufweisen sollten, nicht mehr gilt. Die Generation Y wird dreimal so viele Arbeitgeber haben wie ihre Großeltern und doppelt so viele wie ihre Eltern.

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Die Arbeitswelten verändern sich stetig, etwa aufgrund der Digitalisierung. Wie reagieren Sie darauf mit Blick auf die Skills, die Bewerber mitbringen müssen?

Die Aussagekraft von Noten an den Hochschulen ist zurückgegangen. Bachelorabsolventen sind nach der Bologna-Reform auf dem Papier deutlich homogener. Die fehlende Praxiserfahrung erschwert die Auswahl. Und zu viele Unternehmen schauen nur auf die Noten, die allerdings herzlich wenig mit der künftigen Performance gemein haben. Wir sind deshalb vor zwei Jahren dazu übergegangen, neue Kollegen nach Potential und Talent einzustellen. Wir können so aus einer eher subjektiven Personalauswahl der Vergangenheit in die praktischen Skillsets des künftigen Berufs einsteigen. Für diesen Zweck haben wir ein Online-Assessment in unseren Bewerbungsprozess eingebaut, das vor dem persönlichen Gespräch stattfi ndet. Das gibt uns im Gespräch wunderbare Ansätze, um über die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen eine gute Unterhaltung zu führen. „Wir bewerben uns bei den Bewerbern“ ist unser Leitspruch der Candidate-Experience. Denn Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit und soziale Adaptionsfähigkeit sind viel wichtiger als Noten.

Generation Y, Generation Z: Wie stellen moderne Recruiter ihr Employer- Branding auf die veränderten Anforderungen neuer Generationen ein?

Bei vielen Unternehmensberatungen macht die Alterskohorte der Generation Y heute schon zwei Drittel der Belegschaft aus. Das, was heute über die Gen Y geschrieben steht, hört sich für einige Führungskräfte wie Zukunftsmusik an. Die Wahrheit ist, dass die Gen Y mit all ihren Wünschen, Bedürfnissen, Erwartungen und Neigungen schon längst zur Unternehmensrealität gehört. Die Gen Z übrigens kennt eine Welt ohne Internet nicht. Sie wurde geboren in eine vernetzte Welt. Aus einem reinen Arbeitgebermarkt ist ein konzentrischer Arbeitnehmermarkt geworden. Der demographische Wandel und die Digitalisierung auf der einen, die Globalisierung und der Wertewandel der Generationen Y und Z auf der anderen Seite machen die Arbeitswelt komplexer als zuvor. Und über die Generation Alpha gibt es noch nicht so vieles zu erzählen, die Damen und Herren sind gerade maximal fünf Jahre alt.

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Quelle: F.A.Z.-Hochschulanzeiger vom 13. Oktober 2015 

Original-Artikel aus dem F.A.Z.-Hochschulanzeiger

Original-Artikel aus dem F.A.Z.-Hochschulanzeiger, auch online unter  hochschulanzeiger.faz.net/…/recruiter-interview-die-generation-y-gehoert-laengst-dazu

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