Willkommen auf dem Blog von Marcus K. Reif | Meine Arbeit gibt Ihnen Zeit für Ihre!

Diese Woche war ich auf der HR360 – European Summit – in Berlin. Traf einige alte Fellows und ein paar neue Gesichter. Konnte mein Netzwerk sinnvoll erweitern und darum geht es ja bei diesen Veranstaltungen. Ich durfte einen Business-Case für Talent-Acquisition präsentieren sowie an einer Panel-Diskussion teilnehmen. 

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Reißerischer Titel: “Revolutionizing talent attraction and retention strategy in times of digital innovation and disruption“. Die Story meines Beitrags war allerdings recht einfach. Die ganze Veranstaltung HR360 stand unter dem aus meiner Sicht zu kurz greifenden Slogan “getting from reactive to proactive talent management”. Ich halte das für gefährlich, den Teilnehmern zu suggerieren, nur weil man aktiv ist und weniger reaktiv, lösen sich alle Herausforderungen in Wohlgefallen auf. Gerade in dem Sektor Talent-Acquisition wurde darauf gepocht, durch “active sourcing” alle Schwierigkeiten beiseite zu räumen. Viel wichtiger ist doch, dass wir uns zuerst und zuvorderst selbst hinterfragen. Natürlich ist der Trend der HR-Attitude vom Service-Erbringen hin zum Gestalter oder vom Kellner zum Koch eingängig. Dazu stehe ich absolut, im Kontext fand ich die Botschaft bei der HR360 allerdings unpräzise. 

Recruiter haben kein Verständnis vom Business Klick um zu Tweeten

Business is not involving recruiters in strategic talent conversations

  • Recruiter haben kein Verständnis vom Business 
  • Recruiter sitzen nicht am Tisch 
  • Recruiter sind außerhalb der Unternehmensstrategie 
  • Recruiter werden nicht als relevant betrachtet
  • Recruiter haben nicht das nötige Mindset
  • Recruiter füllen ausschließlich Lücken im Unternehmen

Und zu suggerieren, macht Active-Sourcing, bedient im Wesentlichen nur die aktuelle Erwartung des Business: füllt meine Lücke schneller und passender. Ich bin fest überzeugt. Alleine die Service- und Kundenorientierung als einzige Kompetenz eines Recruiters reicht bei weitem nicht mehr aus.

Wir sind wirklich an einem Wendepunkt. Schafft es HR nicht, diesen Kreislauf zu durchbrechen und mehr Verantwortung für die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu übernehmen, sind wir eigentlich überflüssig. Wir brauchen ein anderes Verhalten in HR und insbesondere im Recruiting!

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Wir brauchen Persönlichkeiten, die den Wandel gestalten können und wollen. Das ist “Change the business”. Und wir brauchen Persönlichkeiten, die jeden Tag aufs Neue das beste aus den Standards herausholen. Das ist “run the business”. In höchster Qualität und Zuverlässigkeit. Und dort krankt das Setup. Oftmals sind wir nicht mal im Stande, bei den Standards zu liefern. Das sind Standardkorrespondenzen an Kandidaten ohne Leidenschaft und Pathos. Wir sind zu oft bürokratische Verwalter und zu selten inspirierende Kommunikatoren!

Wir sind zu oft bürokratische Verwalter und zu selten inspirierende Kommunikatoren! Klick um zu Tweeten

Hören wir auf mit Kandidaten-Tetris!

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Nur tausende von Bewerbungseingängen zu bearbeiten ist kein Recruiting. Wir spielen Tetris. Schauen, welcher “Intake” in welche Lücke passt. Das ist ziemlich reaktiv und alles andere als sinnvoll. Denn durch diese Taktik werden automatisch die meisten Bewerber eine Absage erhalten. Wieso? Weil eine starke Pipeline für diese Form der Rekrutierung wichtig ist, somit sind die Cut-off-Quoten entsprechend hoch. Wo ist der strategische Impact unserer Arbeit? 

Unsere Tage sind oftmals geprägt von hohem Druck aus den Fachbereichen, doch “endlich” die Lücke zu füllen. “Recruiting ist mein Problem”, höre ich sehr oft. Doch auf die Frage, woher denn der Bedarf kommt, ist Fluktuation ist den meisten Fällen die Antwort. Woher kommt denn Fluktuation?! Von schlechtem Leadership. Also Recruiting ist da eher die Lösung!

Der “Perfect Match”

Das Ergebnis unserer Arbeit ist stets ein Match. Ob dieser perfekt ist, wird meist in der Performance der darauffolgenden Jahre und einer möglichen Frühfluktuation gemessen. Nun stecken wir mitten in der Digitalisierung, viele Unternehmen suchen nach den Auswirkungen für Ihr Wirken durch die Digitalisierung. Banken werden beispielsweise ihr gesamtes Portfolio hinterfragen müssen. Werden Kunden künftig Kredit- und Sparverträge über eine App schließen wollen? Heute würde ich sagen, dass dies nur eine Minderheit wünscht. Doch wer weiß, wie dies in zehn Jahren ausschaut. 

Rein technisch betrachtet sind Business-Netzwerke, wie Xing und Linkedin, heute schon imstande, einen Perfect-Match anzubieten. Hatte hierzu schon mal gebloggt: Xing Setzt Auf Quantität – Die Arbeitgeber Wünschen Qualität Und Den Perfect-Match!

Der Recruiter

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Also, meine Damen und Herren. Please stand up!!!

Beste Grüße 

Marcus Reif

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